smi, 25. September 2002 um 15:58:22 MESZ
ende der zurückhaltung
interessant zu sehen dass wil wheaton ein blog unterhält. ich mochte ihn bei star trek next generation sehr gerne, mal sehen was er so zu sagen hat.
das ist schon mal nicht schlecht! more to come.
da hat wohl einer etwas verwechselt?. genial!
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vor einigen tagen bin ich über friend of a friend gestolpert (eine tatsache die angesichts des xml schemata wildwuchses keine verwunderung auslöst. unlängst musste ich feststellen, dass ich einen ganzen abend an jemandem vorbeigeredet hatte weil er xbrl gemeint hat und ich xprl.) und frage mich seitdem was man damit in einer community wie dieser hier machen könnte. eine anwendung wäre mir spontan für corporate weblogs eingefallen: expertensysteme und projektgruppen. wer ist wo ein experte und wann hat er woran mit wem zusammengearbeitet. in grossen unternehmen scheitert das immer an der zentralen verwaltung. könnte man diese informationen dezentralisieren wäre hier einiges an aufwand gespart.
noch zu lesen schon gelesen:
foaf vocabulary
finding friends with foaf
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was es mit meiner auffallenden zurückhaltung in den letzten tagen auf sich hat? drei gründe: 1. sehr viel zu tun, 2. andere beschäftigungen gänzlich positiver art, 3. zeit um nachzudenken. worüber ich ganz intensiv nachgedacht habe ist (natürlich) die momentane innenpolitische situation und die perspektiven für die zeit nach dem 24. november.
im prinzip ist die situation momentan sehr, sehr unzufriedenstellend. warum?
- keine der parteien ist vorbehaltlos wählbar
- jede mögliche koalition birgt unsicherheiten und
- ein wahlergebnis, wie auch immer es aussehen mag, ist keine garantie für eine bestimmte regierung (man erinnere sich: "denn wenn ich etwas sage, dann ist das so")
nun aber zu den vorraussetzungen, denkbar schlechte, wie ich meine. hier also die möglichen kreuzerloptionen:
- Sozialdemokratische Partei Österreichs (SPÖ)
bedeutung: seit der letzten nationalratswahl stimmenstärkste partei (wie auch jahre zuvor). umfragewerte konstant um die 33 prozent, gleich welche äusserungen getroffen werden, gleich wie kompetent oder inkompetent man sich präsentiert. die "partei des kleinen mannes".
der spitzenkandidat: alfred gusenbauer, ein jungsozialist aus frühen tagen, vielleicht einer der letzten kommunisten dieses landes.
programm: eigentlich sozialistisch, dh solidarisch und sozial. jüngst hat man das ideologische terrain verlassen (gusenbauer forderte die "solidarische hochleistungsgesellschaft"). das vielzitierte "kabinett des lichts" harrt noch immer seiner präsentation obwohl man nicht müde wird zu betonen welch "hervorragende personelle ressourcen" man "in den ländern" zur verfügung hat. was zu bezweifeln bleibt.
- Österreichische Volkspartei (ÖVP)
bedeutung: zuletzt die nummer drei, trotzdem regierungspartei. in der regierung einige kompetenz bewiesen, als "starker" koalitionspartner eher schwach.
der spitzenkandidat: wolfgang schüssel, derzeit bundeskanzler. ein vollblutpolitiker (seit beendigung des studiums in der politik) aus dem wirtschaftsflügel der övp, kühler taktiker.
programm: unternehmerisch orientiert, forderungen wie die lohnnebenkostensenkung bestimmen das programm. letzthin auch den grundwerten untreu, versucht man sich doch als partei des "einfachen volkes" (ein synonym für den "kleinen mann").
- Die Grünen
bedeutung: nach richtungsstreitereien ende der neunziger jahre hat sich der gemässigte flügel durchgesetzt. ewige vierte, eine tatsache die sich bei dieser wahl unter umständen ändern könnte.
der spitzenkandidat: alexander van der bellen, universitätsprofessor mit wirtschaftsliberalen ansichten. seit seiner kür zum parteichef führt er die grünen aus dem linken eck beharrlich in richtung mitte. punktet bei den wählern durch seine unvergleichliche art polemik mit stil zu machen. personell sicher einer der besten kandidaten, wenngleich in der falschen partei.
programm: ökologisch, nachhaltig, sozial. an manchen stellen noch ein wenig von den historischen wurzeln beeinflusst (die au-besetzer haben manchmal noch das sagen) aber weitaus liberaler als manch anderes parteiprogramm.
- Die Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ)
bedeutung: leider zu viel. ein gewisser "karawanken-messias" drängt die fpö immer wieder in den vordergrund.
der spitzenkandidat: mathias reichhold, mit einem "t" ("wenn jörg es will auch mit zwei"). bundespolitisch zu wenig profil, hat die undankbare rolle des brutus von herbert scheibner übernommen. es bleibt abzuwarten ob er tatsächlich "kein marionette" kärntens ist.
programm: alles, wohl nur nicht freiheitlich. die partei des "kleinen mannes von der strasse"
soviel zu den parteien. bei gelegenheit auch noch eine einschätzung der möglichen koalitionsvarianten. stay tuned.