blogs are coming


heute ein arbeitskreis mit franz manola (leiter von orf online):

weblogs sind für mich die zukunft des journalismus. [...] orf startet vermutlich noch dieses jahr ein weblog service.
spiegel online hat ähnliche pläne ist sich aber über den zeitpunkt noch nicht im klaren.

time is moving fast.

adresslistenadministration angewandt. [via rll]

habe ich schon erwähnt dass ich den ms ie hasse? die grundsätzlich ganz praktische funktion bilder auf die fenstergrösse anzupassen entwickelt vorallem bei screenshots eine sehr lästige nebenwirkung: es ist beinahe nichts mehr erkennbar. ich freue mich schon wieder auf zuhause und noch mehr auf meinen ns6.

aus dem überaus interessanten arbeitskreis zum thema "contentmanager versus journalisten" konnte ich noch einige andere beobachtungen mitnehmen.

franz manola zB hat eine sehr gesunde, sehr erfrischende art über die dinge zu sprechen. er meinte die annahme grosser medienhäuser das netz würde sich um sie drehen, ist falsch. angewandte selbstüberschätzung, schliesslich sind 60 bis 70% des internet kommunikation und interaktion. user suchen user, journalismus ist nur eine randerscheinung, die mit dem internet an sich keinen ursächlichen zusammenhang hat.

es war die rede davon, dass medien in einer krise stecken, eine entwicklung die meiner ansicht nach hausgemacht ist.

ich hatte dann auch noch ein kurzes gespräch mit mathias müller von blumencron, dem chef von spiegel online über die entwicklungen der blogs. er gibt sich skeptisch und verwies auf heute erschienen artikel über nycbloggers. er sagte:

wenn das die zukunft des journalismus ist [...] ich erinnere mich noch an die zeit der compuserve foren, da haben meine kollegen und ich auch gedacht das wäre die revolution, davon ist aber nicht viel übriggeblieben.

(ho weiss übrigens warum) den artikel finde ich allerdings sehr unpräzise. es wird bewusst stimmung gemacht. natürlich sind manche blogs mit mehr oder weniger sinnlosen persönlichen informationen gefüllt. andere aber wieder sind hochgradig relevant und im prinzip ist es halt nunmal die sache des lesers was er wo und von wem liest.

ich habe fast das gefühl man trauert einer alten push-welt nach, in der der leser nicht ausweichen konnte und ein magazin durchblättern musste um seine gesamtheit zu erfassen. spätestens seit dem internet (aber eigentlich schon ein wenig früher) haben wir für uns beschlossen den ganzen müll nicht mehr zu akzeptieren und uns mehr in richtung pull zu entwickeln. in zeiten der informationsüberflutung letztendlich die beste strategie (aus menschlicher sicht). das diese strategie die wirtschaft vor kapitale probleme stellt ist klar, franz manola dazu:

es ist klar, dass die werbewirtschaft nicht mehr in richtung internet geht [...] die wissen um das wesen des webs und wären doch blöd würden sie da investieren

bedenklich sind auch ein paar zahlen eines reuters redakteurs:

die durchschnittliche reaktionszeit eines börsenmaklers auf eine reutersmeldung sind 11 sekunden. am 11. september waren es 4 sekunden.
kein mensch kann in 11 sekunden eine begründete entscheidung treffen.

warum der anchor oben "copypaste" heisst? weil ich mich noch gut an meine zeit in einer österreichischen onlineredaktion erinnern kann und die gängige bezeichnung für online redakteuere "copy&paste dummies" war.

was mir sonst noch auffällt ist, das die meisten herrschaften (leider meistens männer, vorallem aus österreich) die hier als experten auf dem podium sitzen, eine furchtbare arroganz an den tag legen und für ein persönliches gespräch kaum zu haben sind. sie lassen einen die eigene jugend spüren, machen jedes einzelne jahr bewusst. verabscheuungswürdig.

während ich hier am computer sitze (in der volksschule, also zurück auf der schulbank) sind die hälfte der computer in festem besitz von kindern aus dem dorf. hier löst internet noch jene euphorie aus die ich in den ersten jahren auch verspürt habe. es ist ganz egal was man sich ansieht, hauptsache internet.

die mtv video music awards enden wieder einmal mit einem sieg des kommerz. was mich verblüfft: erst kürzlich hat ein musikmagazin (welches ist mir momentan entfallen, bin aber auf der suche) die 100 wichtigsten alben für das nächste jahr ausgerufen. davon waren die meisten den branchen rock/alternative zuzuordnen, also die auferstehung des rock (mit protagonisten wie den strokes, the hives, dem blackrebel motorcycle club oder auch international noise conspiracy). auf mtv wird rock (nicht kommerz poprock) seit jahren ignoriert. was finde ich also bei den gewinnern der vma's:

Rock Video: Linkin Park - "In the End"
eminem sahnt mit einem mässigen video wiedereinmal vier awards ab und sonst tut sich nicht viel. hallo! der linkin park song ist ein jahr alt und das video war auch nicht der hit. ich glaube wir haben bei weiterem besseres zu bieten.

ich fand gerade heraus, dass an der ecke wo ich letztes jahr gewohnt habe als ich in new york war (59st & lexington) 2 blogger leben. nycbloggers sei dank.


 
  
 
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